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Lexikon

Humoralmedizin und Temperamentenlehre

Humoralmedizin und Temperamentenlehre

Die Humoralmedizin, auch Säftelehre genannt, ist als Denkmodell der TEM zu verstehen. Die Kardinalsäfte sind nicht als Flüssigkeiten zu sehen, sind auch nicht im Körper messbar, sondern sind symbolisch für bestimmte Wirkprinzipien im Körper zu erkennen. Wirkprinzipien, die wir auch in der Natur erleben und Organen und Temperamenten zuordnen können.

  • Feuer mit seiner warmen Qualität,
  • Wasser mit seiner feuchten,
  • Erde mit seiner trockenen und
  • Luft mit seiner kalten Qualität

ergeben in ihren Mischverhältnissen unterschiedliche Temperamente:

  • sanguinisch
  • phlegmatisch
  • cholerisch
  • melancholisch

Die Dominanz eines der Kardinalsäfte definiert das Temperament und prägt somit auch die Konstitution. Alle vier Qualitäten wirken in uns, jedoch prägt jeden Menschen von Geburt an eine Mischform von Temperamenten und verändert sich auch im Laufe des Lebens durch innere (seelisches Gleichgewicht, humorale Schärfen …) und äußere Einflüsse (Medikamente, Lebenssituation, Umwelt, Ernährung…). Das von Geburt an dominante Temperament und die momentane Temperamenten-Mischung sind wichtige Eckpfeiler in der Analyse und Therapie der TEM:

  • Beim Sanguiniker dominieren die warmen und feuchten Qualitäten des Blutes,
  • beim Phlegmatiker die kalten und feuchten Qualitäten des Schleims,
  • beim Choleriker die warmen und trockenen Qualitäten der gelben Galle und
  • beim Melancholiker die kalten und trockenen Qualitäten der schwarzen Galle.

Sein Temperament prägt sowohl die körperliche Erscheinung, als auch Wesens- und Reaktionsmerkmale eines Menschen.

Chart Humoralmedizinisches-Therapiekonzept

© Friedemann Gravelmann

Die vier Kardinalsäfte

Eigenschaften und Aufgaben

Sanguis – Blut, mit seiner feuchten, warmen Qualität (Luftelement)
Sanguis ist durch Gelbgalle bewegtes Phlegma, deren Qualitäten durch Schwarzgalle im Zaum gehalten werden. Sanguis ist für alle Transportfunktionen, z.B. den Blutfluss im Köper wichtig und regt die Lebensfunktionen an.
Phlegma – Schleim, mit seiner kalten, feuchten Qualität (Wasserelement)
Phlegma ist als Speichersubstrat zur Bildung von Substanz und Energie zu verstehen und muss durch Wärme zu Sanguis verwandelt werden. Überschuss an Phlegma findet über die Haut und Schleimhäute seine Ersatzausscheidung. Phlegma ist für die Geschmeidigkeit des Gewebes wichtig, befeuchtet, kühlt gelbgallige Prozesse, nährt das Gehirn und hält Gelenke geschmeidig.
Cholera – Gelbgalle, mit seiner warmen, trockenen Qualität (Feuerelement)
Cholera initiiert alle Aktiv-, Wärme- und Regulationsprozesse im Körper und wird bei Stoffwechselprozessen gebildet. Cholera hat eine auflösende, manchmal auch zerstörende Wirkung, steigert den Gewebetonus und die Perestaltik.
Melancholera – Schwarzgalle, mit seiner kalten, trockenen Qualität (Erdelement)
Die Melancholera soll im Stoffwechsel überschießende Prozesse im Schach halten, entsteht bei der zweiten Cocito/ Kochung und ist oft ein Produkt von pathologischen Prozessen, zum Beispiel überhitzter, verbrannter Gelbgalle oder erstarrtem Phlegma. Die Bewegung der Schwarzgalle braucht Wärme und Feuchtigkeit. Die Schwarzgalle ernährt die Milz und die kalt-trockenen Gewebe, festigt das Gewebe, gibt Struktur und Dichte, hält überschießende Lebensfunktion in Schach und verstärkt die Sensibilität der Nerven.

 

Chart Humoralmedizin Vier Säfte Lehre von

Grafik aus F. Gravelmann/ C. Raimann “Humoralmedizinische Praxis”, BACOPA Verlag, www.bacopa.at

Säftebildung / Coctio arbeit

Die drei Eckpfeiler in der Humorallehre

  1. Säfteoptimierung – Kochung / Coctio verbessern– Aufnahme von Nahrung anpassen
  2. Säftebewegung – Optimierung des Blut- und Lymphflusses
  3. Säfteausleitung – Entgiftung

So werden erwärmende Mittel zur Stimulierung der Wärmeprozesse eingesetzt, kühlende um Wärmeprozesse zu dämpfen, befeuchtende Mittel um die Feuchtigkeit zu stimulieren, trockene Mittel um ein Übermaß an zäher Feuchtigkeit zu zerteilen.
Die Kunst ist es die Wirkungsprinzipien der Arzneien zu kennen und diese zielgeführt individuell zusammenzustellen, so dass der Mensch in seiner Konstitution stabilisiert wird, bzw. seine Anpassungsbreite sich erhöht und er somit abwehrstärker wird.

Übergeordete Therapieansätze
Chart Übergeordnete Therapieansätze

© Friedemann Gravelmann

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